Beschreibung
Bartagamen sind langgestreckte, zumeist sandfarbene Echsen. Durch ihre Färbung und Zeichnung können sie sich in ihrem Lebensraum gut tarnen. Sie sind an vielen Körperstellen mit Stacheln besetzt. Der Schwanz macht für gewöhnlich die Hälfte bis ein drei viertel der Gesamtlänge aus. Bartagamen können bis 50, selten bis 60 Zentimeter lang werden und ein Gewicht von bis etwa einem halben Kilogramm erreichen.
Verbreitung und Lebensraum
Bartagamen sind in Australien endemisch. Sie leben in Großteilen Australiens; die häufig feuchteren Gebiete in Nord- und Nordostaustralien haben sie jedoch nicht oder kaum erschlossen. Die Insel Tasmanien im Süden Australiens weist auch keine Bartagamenbestände vor. Sie leben vorwiegend in Wüsten, Steppen und lichten Wäldern.
Ernährung
n freier Wildbahn sind Bartagamen Ansitzjäger. Sie fressen nahezu alles, was sie überwältigen können. Dies sind diverse Wirbellose, Nager, Frösche, Jungvögel, Insekten,Reptilien und zum Teil eigene, kleinere Artgenossen. Der pflanzliche Anteil der Nahrung ist recht groß, er beträgt bei adulten Bartagamen teilweise mehr als 50 %, bei jüngeren Tieren überwiegt der Anteil an tierischer Nahrung. Bartagamen tätigen regelmäßig den „Zungentest“. Hierbei wird mit der Zunge geprüft, ob eine Pflanze oder ein Tier essbar ist.
Fortpflanzung
Die Fortpflanzungszeit geht von Frühjahr bis Frühsommer. Ein typisches Balzritual ist das Kopfnicken. Das Männchen springt dann meistens aufdringlich vor das Weibchen und nickt mit dem Kopf stark auf und ab. Ist das Weibchen zur Paarung bereit, bewegt es seinen Kopf langsam auf und ab. Ist das Weibchen nicht bereit, dreht es seinen Kopf zum Männchen, spreizt den Bart und beißt das Männchen, falls dieses zu aufdringlich ist. Wenn zwei Männchen um ein Weibchen buhlen, beginnen sie, sich gegenseitig zu bedrohen: Beide stellen ihren Bart auf. Dem schwächeren genügt oft die Drohgebärde, um sich in "Demutsstellung" zu begeben oder zu fliehen. Selten gibt es einen Kampf. Kommt es doch dazu, laufen sich die Männchen im Kreis hinterher und versuchen den Gegner zu beißen. Wenn die Werbung erfolgreich war, läuft die Paarung folgendermaßen ab: Das Männchen versucht sich im Nacken des Weibchens festzubeißen und verletzt es dabei oft. Hat das Männchen sich im Nacken festgebissen, umklammert es den Schwanz des Weibchens mit seinen hinteren Beinen und schiebt den Schwanz zur Seite, um seinen Hemipenis einzuführen. Dieses Ritual ist schon nach wenigen Sekunden bis Minuten vorbei. Das Eierlegen kündigt sich oft nach 5 bis 6 Wochen durch sehr geringe Kotabgabe und einen prall gefüllten Bauch an. Ein bis zwei Tage vor dem Eierlegen gräbt das Weibchen an verschiedenen Stellen Gruben. Ist das Grubenklima geeignet, dann legt es seine Eier darin ab und schließt die Grube so, dass man kaum erkennen kann, wo sich die Grube befindet. Es werden je nach Art und Größe des Weibchens 15 bis 45 Eier gelegt. Später schlüpfen nach einer Dauer, die von der Bartagamenart abhängt, Jungtiere mit einer Kopf-Rumpf-Länge von 60 bis 110 mm.
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